Enrico als Autor von Marron (Die Geschichte hinter Mariahs Freude) ================================================================================ Kapitel 11: Deine...WAS?! ------------------------- Während Enrico und Oliver so heldenhaft den Fall klärten, versuchten Johnny und Robert immer noch, Licht ins Dunkle zu bringen. "Hast du niemanden gesehen?", fragte der Schotte leicht frustriert bereits zum dritten Mal. Robert schüttelte den Kopf und hielt dann inne. "Nein", murrte er und rieb sich die Schläfen. "Kopfschmerzen?", wollte Johnny besorgt wissen und erhielt eine patzige Antwort: "Ich habe eine Gehirnerschütterung, schon vergessen?" Der Rothaarige rollte mit den Augen. "Dann beweg den Kopf besser nicht zu sehr, okay? Und versuch doch einfach, noch etwas zu schlafen." Tatsächlich erwog der Deutsche, sich einfach ein Schmerzmittel geben zu lassen und sich wieder hinzulegen, aber eine gewisse innere Unruhe hielt ihn davon ab. Genauer gesagt, war es eher eine gewisse Person, die ihn wach hielt. Er wollte vor Johnny nun wirklich nicht schwach erscheinen. "Du, Johnathan, ich..." Er verstummte, als der Schotte ihn ansah. Sein bester Freund starrte ihn nur neugierig an. Was sollte das denn jetzt werden? Robert sah auf einmal so nervös aus. "Was denn? Schieß einfach los, wenn du mir was zu sagen hast." Während der Lilahaarige nervös an seiner Lippe nagte, überlegte er hin und her, ob die hier ein geeigneter Rahmen war, um zu eröffnen, was er sagen wollte. Aber andererseits hatte er das schon so lange aufgeschoben...wenn nicht jetzt, wann dann? "Ich wollte dir eigentlich etwas Wichtiges sagen. Aber ich bin bis jetzt nicht dazu gekommen, deshalb hör mir bitte zu." "Meine Güte, Robert. Mach doch nicht aus allem immer so ein Drama! Wenn es um's Training geht, das machen wir auch ohne dich schon weiter und-" "Johnathan", unterbrach der Deutsche ihn und erlangte damit Johnnys volle Aufmerksamkeit, "Es ist mir wichtig. Wirklich wichtig." Der Schotte schluckte schwer. Robert nannte ihn nur dann bei seinem richtigen Vornamen, wenn etwas Bedeutungsvolles kam. Innerlich machte er sich bereit, sich nichts anmerken zu lassen, was auch immer sein Freund gleich sagen würde. Er hatte den Verdacht, dass es nichts Positives sein könne.. "Ich...wir sind jetzt schon seit Kindheit an befreundet und ich habe gemerkt dass ich...mich verändert habe. Ich sehe dich anders, als damals. Und ich meine..., dass ich dich lie-" Leider meinte das Schicksal es nicht gut mit dem Deutschen, denn die Tür, welche mit Schwung aufgerissen wurde, verschluckte mit einem Knall den letzten Rest seines Satzes und lenkte die Aufmerksamkeit auf die im Flur stehenden Personen. "Vater? Mutter? Was macht ihr beiden denn hier?", fragte Robert völlig verdattert. Seine Mutter eilte ohne Erklärung auf ihn zu. "Schatz, Gott sei Dank geht es dir gut!" Und sie schloss ihn derartig fest in die Arme, dass es beinahe weh getan hätte. Der Deutsche meinte, ein leichtes Schniefen zu hören. "Was wir hier machen?", fragte sein Vater und klang entrüstet, "Sag du mir lieber, warum wir vom Unfall unseres einzigen Kindes aus den Nachrichten erfahren müssen?" "Du hast uns furchtbar erschreckt! Mach sowas nie wieder!", setzte seine Mutter nach und klang dabei, als habe Robert den Unfall selbst verursacht, anstatt das Opfer zu sein. "Hä?", machte Johnny und klang ausnahmsweise selten dämlich, "Aber der Arzt hat uns doch gesagt, dass ihr beide informiert seid." "Welcher Arzt?", hakte Christopher Jürgens nach. "Na, der mit dem komischen Namen. Der uns gesagt hat, ihr seid einverstanden, dass er mit uns redet." Zustimmend nickte Robert, obwohl er keine Ahnung hatte, wer gemeint war. "Junger Mann", begann Vera Jürgens nach einer kurzen Stille, "Wir kennen beinahe jeden Arzt in diesem Klinikum, da wir immer hier hingehen, wenn ernstere Sachen anstehen und noch nie hat irgendjemand Informationen über den Gesundheitszustand eines Familienmitgliedes ohne unsere Anwesenheit erfahren. Wie sollte also irgend ein Arzt einfach so über seine Schweigepflicht hinweggehen? Wir wissen erst seit ein paar Stunden Bescheid über diese hässliche Angelegenheit." Robert und Johnny starrten sich an. "Wenn meine Eltern mit niemandem gesprochen haben...wer hat euch dann Bescheid gegeben?" "Das frage ich mich auch gerade", erwiederte Johnny trocken. So langsam kamen sie der Wahrheit näher - sei sie auch noch so verworren im Moment. "Das ist sehr merkwürdig", bemerkte Roberts Vater und verschwand, um den Chefarzt zu suchen und Licht ins Dunkle zu bringen. In der Zwischenzeit kamen Oliver und Enrico zurück. Schon in dem Moment, in dem sie den Raum betraten, sauste Sophia an ihnen vorbei und schlang Robert die Arme um den Hals. "Was machst du denn für Sachen?!", polterte sie ohne Begrüßung los. "Sophia? Was machst du denn hier in Berlin?" Der Teamkapitän der Majestics klang, als habe die junge Frau das schlechteste Timing der Welt gewählt. Das Johnny die beiden misstrauisch beäugte, trug nicht dazu bei, seine Fassung wiederzugewinnen. "Na", murmelte Sophia leise und löste sich wieder von ihm, "Wenn die etwas zustößt, darf ich mir da keine Gedanken machen? Als deine Verlobte sollte ich das doch wohl tun." Und noch ehe Robert Luft holen konnte, um sie zu stoppen oder sich zu erklären, erklang hinter Sophia schon ein dreistimmiger Chor: "Sie ist deine WAS?!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)