Enrico als Autor von Marron (Die Geschichte hinter Mariahs Freude) ================================================================================ Kapitel 22: Das nächste Kapitel ------------------------------- Auf allen vieren schlich Enrico in sein Zimmer. Draußen war es bereits dunkel und Oliver hatte ihn durch jede Übung, die ihm gerade eingefallen war, gejagt, sodass der Italiener das Gefühl hatte, absolut keine Energie mehr zu haben. "Accidenti, das tut weh, eh!", fluchte er leise, als er sich streckte, um den Türknauf zu drehen. Wütend hin oder her - wer kam bitte auf die Idee, ein Zirkeltraining zu Anfang anzusetzen und danach noch einen Dauerlauf von zwanzig Minuten als Ausdauer? So schlimm war die Geschichte doch nun wirklich nicht gewesen! Endlich war die Tür offen und er lies sich zurückfallen, um weiter zu kriechen. Doch zu seiner Überraschung war das Licht in seinem Zimmer an. "Ja, so kann man das stehen lassen", murmelte Johnny, welcher gerade über Roberts Schulter sah. Der Deutsche nickte und bewegte die Maus ein wenig. Moment mal, schrieben die etwa gerade an seiner Geschichte weiter? Und das, ohne ihn zu fragen! Unverschämtheit! "Wasse macht ihre da?!", rief Enrico aus und sprang auf. Seine Teamkameraden drehten sich lediglich zu ihm um. "Ach, schon fertig für heute?", fragte Johnny und zog eine Augenbraue hoch. "Schon? Ich binne völlig fertig, eh!" Nun wagte Robert es auch noch, belustigt zu schnauben: "Erstens hast du das durchaus verdient. Zweitens solltest du den Muskelkater morgen früh nicht auf die leichte Schulter nehmen und drittens hast du immer noch genug Kraft, um dich aufzuregen. Erwarte also von uns kein Mitleid, verstanden?" Missmutig murrte Enrico etwas Unverständliches vor sich hin und nickte ergeben. "Darf ich wenigstens sehen, was ihre geschrieben habt?" Immerhin war ihm seine Geschichte trotz allen Widerstandes noch wichtig. "Sicherlich", meinte Robert und rollte mit dem Drehstuhl zur Seite, "Bitte, wir waren etwas realistischer als du." Der Blonde überflog den Text kurz und zog anschließend eine Augenbraue hoch. "Das hilft Sophie nichte gerade weiter, eh? Wieso schreibste du das danne so?", fragte er. "Weil ich Wert darauf lege, richtig dargestellt zu werden. Und auch Johnny hast du erbärmlich getroffen. Das wollte ich wenigstens halbwegs wieder gerade rücken." "Sei doch froh!", meinte Johnny nun mit gehässigem Unterton, "So lässt du deine Leser wenigstens nicht warten und tust zeitgleich etwas für deine Kondition!" Grr, wenn Enrico nur noch genügend Energie gehabt hätte, hätte er sich jetzt einen passenden Konter überlegt!...Allerdings - wenn er den mahnenden Blick von Robert richtig deutete - sollte er den Schotten in nächster Zeit wohl lieber in Ruhe lassen. "Na gut, dann eben so", murrte der Blonde und drückte auf "Speichern". Drei Tage später war sich Enrico sicher, das seine Freunde ihn wirklich töten wollten. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so viel trainieren, ohne umzukippen?! Oliver war unerbittlich, Johnny gehässig und Robert so streng, wie schon lange nicht mehr. Zur Krönung dieser ungerechten Situation stand auch noch Sophie dabei und tuschelte mit dem Schotten über alles mögliche. Hatten die denn nicht langsam mal genug? Ah, wie schön waren doch die Zeiten gewesen, in denen er die Fäden in der Hand gehabt hatte! Mit jeder Aufgabe, die er übernehmen sollte, nahm er sich nur noch fester vor, sich möglichst bald zu rächen. Missmutig saß der Blonde auf seinem Bett und streckte die Beine aus. Der Muskelkater am nächsten Morgen hatte ihn tatsächlich unvorbereitet erwischt und er hatte sich nur aus dem Bett rollen können. Muskeln, von denen er nicht einmal etwas gewusst hatte, taten ihm weh. Ausnahmsweise hatte er sich gestattet, mal laut und jämmerlich zu fluchen, was sonst in seiner Familie verpönt war. Sobald er wieder nach Hause kam, würde er ordentlich ausspannen, so mindestens einen Monat ,oder so. Enrico nahm den Laptop vom Tisch und klickte sich durch bis zu seine Geschichte. Als er das Fenster öffnete, um ein neues Kapitel anzulgen, sah er, dass es dieses bereits gab. Brummelnd klickte er darauf und begann zu lesen. "Dasse darf doch nickt wahr sein, eh!", brüllte er etwas zu laut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)