Enrico als Autor von Marron (Die Geschichte hinter Mariahs Freude) ================================================================================ Kapitel 27: The end! -------------------- Es wurde nicht so schlimm, wie Robert befürchtet hatte. Als seine Eltern hörten, dass er nach Schottland wollte, waren sie sofort Feuer und Flamme. "Du muss sowieso mal hier raus. Du hast in letzter Zeit nur im Haus herumgehangen", erklärte sein Vater nachdrücklich. Seine Mutter nickte. "Und ihr müsst euch doch aussprechen! Das muss alles aufgearbeitet werden, ja? Komm mir nicht wieder, ohne eine eindeutige Entscheidung, wie es jetzt laufen soll!" Sie kniff ihrem Sohn gespielt in die Wange und zwinkerte. "Mama!", empörte der Deutsche sich, "Ich hab dir gesagt, du sollst das lassen!" Er hasste es, in der Öffentlichkeit wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Johnny lachte leise. Das war eine neue Seite an Roberts Eltern, die er bisher noch nicht kannte. Sie verhätschelten ihn wohl gerne. Wie hatte es Robert nur geschafft, dabei nicht hoffnungslos verzogen zu werden? Er nahm sich vor, demnächst auch einmal zu kneifen und zu schauen, was dann passierte. Seine eigene Mutter strich ihm über den Rücken und sah ihn an. "Es freut mich, dass du jetzt endlich hast, was du immer wolltest." Der Schotte nickte und verspürte den Wunsch, seine Mutter zu umarmen. Aber das sollte besser warten, bis sie allein waren, vorzugsweise zu Hause. Er griff fester nach Roberts Hand und zog leicht daran. "Wollen wir dann gehen?" "Macht das. Nicht, dass ihr noch Sophia oder ihren Eltern über den Weg lauft!", bemerkte Vera Jürgens. Ihr Mann betrachtete sie. "Wie du es nur geschafft hast, meinen Bruder zu besänftigen, ist mir immer noch ein Rätsel." Vera lachte. "Ich bin eben deine Frau!" "Oh, das bist du!", grinste Christopher Jürgens und gab ihr einen raschen Kuss. Robert verzog das Gesicht. "Erledigt das bitte woanders, ja? Ich sehe euch immer noch!" Die Erwachsenen lachten, genauso wie Johnny. Zweifelnd blickte Robert zu seinem Freund. "Fändest du es witzig, wenn du an meiner Stelle wärst?" Der Schotte hob die Augenbrauen. "Hab ich dir schon erzählt, dass ich schon vor der Ankündigung meiner Eltern wusste, dass ich noch ein Geschwisterchen bekomme? Ich wollte ja nicht lauschen, aber sie hatten die Tür offen stehen lassen. Ich bin zwar nach drei Sekunden gegange, aber nun ja..." "Johnathan!", rief sein Vater, "Du sagtest doch, du wärest nicht da gewesen." "Denk einfach nicht drüber nach, Dad!" Ein Lachen konnte Robert nicht unterdrücken, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. "Na dann: Glückwunsch!" Er zog Johnny von den Erwachsenen weg, bevor es noch dämlicher werden konnte. "Wollen wir gehen?", fragte er. Nur zu gern stimmte Johnny ihm zu. -zwei Jahre später- "Hey, musst du echt so lange brauchen?", fragte Johnny und sah missbilligend in die offen stehende Badezimmertür. Robert stand darin und kämpfte sich mal wieder mit seiner Krawatte ab. "Du weißt, dass ich die Dinger hasse", brummlete der Deutsche. "Ach, gib her", erklärte der Schotte und band seinem Freund einen schnellen Knoten. "So. Können wir jetzt?" "Ja." "Gut", seufzte er und ergriff die angebotene Hand. "Ich will wirklich nicht zu spät kommen, wenn Oliver heiratet. Nicht, nachdem Sophia uns endlich vergeben hat, dass wir sie so haben stehen lassen." "Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber: Habe nicht ich sie eigentlich nur stehen lassen? Du warst nicht einmal da!" "Na, aber meine unvergleichliche Ausstrahlung hat dich zu mir gezogen, du kannst eigentlich nichts dafür." Robert runzelte die Stirn, ginste aber. "Deine Ausstrahlung, hm? Muss wohl irgendwo bei den ganzen Bäumen verloren gegangen sein. Aber egal." Er lachte leise. "Ich bin froh, dass sie gezogen hat." Sie küssten sich kurz, bevor sie in den Wagen stiegen. "Sag mal", fragte Robert und klang beiläufig, "Was hälst du eigentlich davon?" "Wovon?", fragte der Schotte verdattert. Er konnte seinem Freund nicht folgen - was ungewöhnlich war. Seit ihrer Aussprache schienen sie sich besser zu verstehen als je zuvor. "Vom heiraten", erläuterte der Deutsche. Johnny zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen. "Ist ne gute Sache. Wieso fragst du?" Robert zögerte kurz. Sie saßen in der Kirche in den vorderen Bänken. Würde Johnny so reagieren, wie er es sich dachte, wüsste innerhalb von Sekunden die ganze Mannschaft Bescheid. Er schielte zu Johnnys kleiner Schwester, die sich auf dem Schoß ihrer Mutter knuddeln lies. "Würdest du mich heiraten, wenn ich dich fragen würde?" Der Schotte hielt so lange die Luft an, dass Robert besorgt aufsah. "Was ist?", fragte er schockiert, als er sah, dass der Schotte weinte. "Du fragst mich?", flüsterte er. Robert nickte. "Ja." "Dann hast du damit deine Antwort, du Dussel!", rief der Rothaarige glücklich und schlang die Arme um seinen Freund. "Ja!", jubelte er so leise wie möglich. Der Deutsche drückte ihn an sich und seufzte leise. Ein Zeichen ertönte und die Musik setzte ein. Sie setzten sich ordentlich hin und beobachteten, wie Sophia von ihrem Vater zum Altar begleitet wurde. Dort stand Oliver und strahlte mit der Sonne um die Wette. Der weiße Anzug stand ihm gut, genauso wie der kürzere Haarschnitt, der ihm seine weibliche Seite nahm und ihn männlicher machte. Johnny stand auf und freute sich schon auf die Gesichter ihrer beider Familien, wenn er ihnen diese Neuigkeiten erzählte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)