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Enrico als Autor

Die Geschichte hinter Mariahs Freude
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier nun also der zweite Teil. Have fun, Marron Komplett anzeigen

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Geheimnisse erfahren (Teil 2)

Enrico wartete noch einige Minuten, bevor er sich traute, aus dem Zimmer zu kriechen. Warum kriechen? Tja, durch sein fast-entdeckt-werden hatte er momentan Pudding in den Knien und musste sich erst einmal wieder beruhigen, bevor er normal stehen konnte. So krabbelte er auf allen Vieren und setzte sich im Schneidersitz vor die Zimmertüre. Erst einmal nachgrübeln, was er da gehört hatte.

Also: Erstens sollte er demnächst mit Robert zu Mister Dickenson. Davon hatte er nichts gewusst – wahrscheinlich hatte der ältere Mann mal wieder einen spontanen Einfall gehabt.

Zweitens heckten Johnny und Robert irgendwas aus, was möglicherweise gegen ihn gerichtet war. (Oliver als Opfer eines Streiches war so gut wie unmöglich!)

Und drittens waren die beiden doch in einer Beziehung und überlegten schon, ob sie es offiziell machen sollten.
 

...Wie sollte man das in eine Story einbauen? Dafür müsste er warten, bis er nähere Informationen hatte und so lange wollte er seine Leserschaft doch nicht warten lassen! Außerdem würde er dann wissentlich in die Falle hineintappen müssen, die für ihn aufgestellt worden war. Wie sollte er das mit seinem Stolz vereinbaren?

Zunächst müsste er sich also darauf konzentrieren, seine eigentliche Idee weiter auszubauen. Aber auch das war nicht einfach – er hatte noch keine Ahnung, wie er die geschaffene Situation nun konkret auflösen wollte. Eine Idee musste her und zwar schnell.

„Enrico?“ Die Stimme seines Teamkapitän lies ihn zusammenzucken. Er sah auf und versuchte, sich seine Panik nicht anmerken zu lassen. Bin ich etwa aufgeflogen?, schoss es ihm durch den Kopf. Der Deutsche legte lediglich den Kopf schief. „Was genau machst du hier? Warst du nicht im oberen Stockwerk?“ Enrico verkniff sich ein erleichtertes Aufatmen. „Ehh, sì, aber ich habe dich gesucht. Und weil du nicht da warst, dachte ich, ich warte hier auf dich, eh.“ „Du hast mich gesucht? Weswegen denn?“ Robert war seine Überraschung deutlich anzusehen. Währenddessen biss sich der Italiener auf die Lippen und baute völlig auf sein Schauspieltalent. „Hab ich mittlerweile wieder vergessen, eh.“ Das Augenrollen seines Teamkapitäns nahm er wohlwollend zur Kenntnis – hieß das doch, dass Robert nichts Verräterisches bemerkt hatte. Trotzdem musste er noch seinem üblichen Charakter gerecht werden: „Wenn du auch nie da bist, wo man dich vermutet, eh!“ „Sag es mir, sobald es dir wieder einfällt, ja? Vorausgesetzt, es war wichtig.“ „Sì, sì!“

Die Türklingel unterbrach etwaige weitere Kommentare und Robert verrenkte sich den Hals, um zu sehen, wer da zu Besuch kam. Enrico begnügte sich damit, durch die Spalten im Treppengeländer zu spähen. „Wer ist da an der Haustüre, Gustav?“, fragte der Deutsche laut und in seinem gewohnten Befehlston. Der Butler des Hauses sauste zur Tür und kam ebenso schnell wieder zurück. „Große Freude, junger Herr! Es ist ihre Schwester, Miss Sophie!“
 

Roberts Schwester?! Warum hatte der Lilahaarige nie etwas davon erzählt? Und wieso kam diese Schwester ausgerechnet heute hier her? „Sophie ist hier?“, murmelte Robert vor sich hin, „Das ist deutlich früher, als ich erwartet hatte.“ Kaum hatte er ausgesprochen, drang eine helle Stimme aus dem Flur zu den beiden Jungen herauf: „Bruderherz, wo steckst du denn? Hast du in der Zwischenzeit etwa vergessen, dass man Besuch persönlich begrüßt?“ Nur knapp hinter dieser Stimme bog mit ziemlichem Tempo eine Person um die Ecke und sprintete zielsicher die Treppe hinauf. Während Enrico aufsprang und seine Kleidung so gut wie möglich herzurichten versuchte, warf er einen kurzen Blick auf die neu entdeckte Verwandtschaft seines Teamkameraden:

Sophie hatte lange, braune Haare, welche sich in süßen Locken um ihre Hüfte kringelten. Dasselbe Blau, welches auch Robert sein eigen nannte, funkelte in wissenden Augen fröhlich vor sich hin. Mit dem runden Gesicht und der etwas üppigeren Figur schien sie wie eine Naturgewalt aus Frohsinn und guter Laune über den sonst so ernsten Deutschen hinwegzuschwappen. Die Bewegungen waren exakt und anmutig, als sie dem Lilahaarigen um den Hals fiel und zufrieden lachte. „Hab ich dich doch noch erwischt! Wenn ich mich nicht darum kümmern würde, würdest du noch vergessen, dass du eine Familie hast, nicht wahr?“ Tatsächlich erschien auf Roberts Gesicht ein warmes Lächeln. „Dich könnte doch nie jemand vergessen, Sophie. Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat und du meine Freunde kennenlernen kannst.“ Er drehte sich zu dem Italiener um, welcher alles mit fassungsloser Miene mitangesehen hatte. „Das ist einer von ihnen, Enrico Giancarlo. Der Italiener im Team. Enrico, das ist meine jüngere Schwester, Sophie Jürgens. Sie war bisher immer mit unseren Eltern in unserem zweiten Wohnsitz, um unser Training nicht zu stören.“ Einzig die Tatsache, dass es sich hier um eine Person des weiblichen Geschlechts handelte, ließ Enrico in seinen üblichen Modus verfallen:

Mit einem breiten Grinsen und seiner charmantesten Stimme nahm er ihre ausgestreckte Hand und hauchte einen Kuss darauf: „Es iste mir eine Ehre, dich endlich zu treffen, signora Sophie. Wire hätten uns schon viel eher treffen sollen, oh Schönheit.“ Das Mädchen versuchte verzweifelt, nicht zu lachen, während ihre Augenbrauen nach oben schossen. „Ich sollte mich wohl geschmeichelt fühlen?“, fragte sie lachend. Robert verdrehte die Augen und hielt nach dem Rest des Teams Ausschau. „Wie auch immer, ich stell dich mal den anderen vor.“

„Dann fang mit mir an!“ Der Schotte war wie durch Zauberhand hinter den Geschwistern aufgetaucht und verkündete lautstark seine Anwesenheit. Enrico fragte sich gerade, wo Johnny vorhin eigentlich abgeblieben war, bis er dessen leicht gerötete Wangen sah. Hui, hatten die zwei etwa mehr als nur Händchen gehalten in der Zeit, in der er aus dem Zimmer geschlichen war? Wieder biss er sich auf die Lippen, um nicht laut zu lachen. Die Begrüßung des Schotten fiel sehr viel herzlicher aus, als bei dem Italiener selbst. Auch Johnny wurde herzlich gedrückt und bekam sogar einen neckenden Schmatzer auf die Wange verpasst. Natürlich kannten die beiden sich, da Johnny schon als kleiner Junge im Hause Jürgens ein und aus gegangen war. Wie es aussah, verstanden sich auch die restlichen Familienmitglieder sehr gut mit dem Rothaarigen, denn er lachte als Antwort auf Sophies Grinsen nur, anstatt sauer zu motzen.

„Oliver ist wohl unten in der Küche“, murmelte Enrico jetzt und sofort wirbelte Sophie wieder zurück zur Treppe. „Oh, dann brauche ich ja nur dem köstlichen Duft zu folgen. Ich liebe Männer, die gut kochen können!“ Und schon war sie wieder im Erdgeschoss verschwunden und steuerte auf die Küche zu. Alles, was dieses Mädchen tat, strahlte irgendwie eine unbändige Energie aus. Dem Blonden entging jedoch nicht, wie sich Robert und Johnny einen bestätigenden Blick zuwarfen, bevor sie der Braunhaarigen folgten. Plötzlich hatter er eine Idee, wie er seine Geschichte weiterschreiben konnte. Natürlich! Das war die Idee überhaupt! Wieso war er da noch nicht früher drauf gekommen? Alles, was seine Story noch brauchte, war einen fähigen Rivalen für den Schotten im Kampf um Robert. Mit einer fadenscheinigen Begründung machte er sich auf, um in seinem Zimmer schnell das nächste Kapitel abzutippen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KradNibeid
2014-07-08T08:21:47+00:00 08.07.2014 10:21
Hui, irgendwie habe ich vor lauter Stress verpennt, zu kommentieren.

Auch dieses Kapitel ist wieder sehr schön geworden - es hat Spaß gemacht, es zu lesen.
Enrico ist halt nach wie vor ein Idiot. Und ich bin echt gespannt, was noch aus seiner Geschichte wird.

Sophies Auftauchen kommt sehr unerwartet - was ihre Rolle sein wird frage ich mich auch. ;)
Antwort von:  Marron
11.07.2014 15:09
Danke, Danke! \ ^o ^ / *roots* Ich dachte schon, ich hätte meine Kommischreiber verschreckt. (Pfuh, ich bin erleichtert.)
Enrico wird wohl auf ewig der Idiot bleiben. ^^ Jetzt kommen einige Sachen in Schwung, mit denen unser selbst ernannter Liebesexperte nicht gerechnet hat. Wenn die Story fertig ist, hätte ich echt gerne die reaktion, dass man denkt "Ach, so ist das gemeint gewesen!", deswegen versuche ich, Sophies Auftauchen nicht zu eindeutig zu machen.
Und tja...sie kommt mal vorbei, weil sie neugierig ist, mit wem ihr Bruder so seine Zeit verbringt. Sie hat einen Charakter, der recht gegenteilig zu dem von Robert ist.

Nun, jedenfalls nochmals vielen Dank für den lieben Kommentar (bei all deinem Stress)und bis zum nächsten.


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