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Enrico als Autor

Die Geschichte hinter Mariahs Freude
von

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Das Ende für sie

Während Robert also gerade dabei war, Johnny für sich zu gewinnen, drohte in der Kirche ein ganz anderes Drama: Sophia hatte genug von Roberts Verspätung und war aus der Haupthalle gestapft, um ihren unzuverlässigen Ehemann in spe zu suchen. Jetzt stieß sie die Tür zum Zimmer des Deutschen auf - und fand darin Oliver und Vera Jürgens vor! "Was geht denn hier vor?", fragte sie missmutig, "Und wo ist Robert? Was für ein Spielchen läuft hier?" Trotzig stemmte Sophia die Hände in die Hüften, was bei ihrem ballkleidähnlichen Hochzeitskleid leider keinen Effekt hatte.

Vera Jürgens Stimme klang nüchtern, als sie die jüngere Frau ansah: "Du musst uns nicht behandeln, als wären wir dein Personal. Robert wird dich nicht heiraten, er will nicht." Stumm beobachtete Oliver die Szene, welche sich ihm darauf hin bot: Während Sophia von Schock zu Verstehen und dann zu Wut überging, blieb Roberts Mutter beeindruckend ruhig und kühl. Sein Instinkt riet ihm, sich jetzt nicht bemerkbar zu machen.
 

"Das darf doch nicht wahr sein!", explodierte die sitzen gelassene Braut endlich. Ihr ganzer Körper begann zu zittern und sie sah fassungslos aus. "Nun, du warst diejenige, welche mit der Idee der Heirat ankam. Wir haben nur versucht, unserem Sohn den Vorschlag so gut wie möglich zu unterbreiten. Solange er nichts dagegen hatte, haben wir gedacht, das würde sich schon noch geben." Vera Jürgens stand auf und sah missbilligend auf die Jüngere herunter. Ihre Stimme nahm einen klaren, befehlenden Ton an: "Ich werde nicht zusehen, wie mein Sohn unglücklich wird, also verbiete ich dir, ihn noch weiter zu belästigen. Was die Hochzeitsgäste und alles weitere betrifft, werden wir diese Versammlung jetzt auflösen und die Dinge danach klären." Das unsichtbare Hast-du-mich-verstanden?! schwebte in der Luft. Sophia zog den Kopf ein und seufzte leise. Es war allgemein bekannt, dass Roberts Vater zwar die Geschäfte der Familie leitete, seine Frau aber die Hauptautorität inne hatte. Niemals würde Christopher Jürgens sich gegen den Willen seiner Frau stellen, wenn sie etwas wirklich wollte. Das war wohl auch der Hauptgrund gewesen, weshalb sie sich damals gefunden hatten, denn sie hatte ihn gewollt.

Nun also rauschte Vera Jürgens aus dem Raum und rief nach ihrem Mann, um die Wahrheit verkünden zu gehen. Immerhin waren die vielen Menschen auch Geschäftspartner der Familie und man musste ebenfalls Sophias Eltern besänftigen. Kaum waren Sophia und Oliver allein, brach die beherrschte Fassade von ihr zusammen und sie weinte los. Oliver zuckte zusammen und starrte sie an. Er sprang von seinem Stuhl auf und eilte zu ihr. "Wie kann er das nur tun?", schluchzte sie, "Seit ich ganz klein war, wollte ich immer nur ihn. Und jetzt zieht er mir diesen Bengel vor? Wieso, ich war ihm doch jahrelang näher als alle anderen!" Verzweifelt wischte sie sich die Tränen von den Wangen, aber es kamen sofort neue nach. Oliver schob einen Arm unter ihren Ellenbogen und hielt sie fest. Überrascht sah Sophia auf und begegnete einem verständnissvollen Blick. "Du hast ihn wirklich gern, hm?" "Ja", nickte sie und ihre Stimme brach. "Das kenne ich gut. Meine Verlobte ist mit meinem Bruder damals durchgebrannt, als wir unsere Verlobung verkünden wollten. Ich habe nie verstanden, warum genau." Er wusste auch nicht, warum er es ausgerechnet ihr erzählte, wo doch sonst niemand außerhalb seiner Familie davon wusste, aber er hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht verraten würde.

Sophia starrte mit großen Augen. Das jemand so gemein sein konnte, war ihr nicht in den Sinn gekommen und sie bemerkte die Symmetrie der Situationen. "Also weißt du auch, wie ich mich fühle?" Woher kam nur das halbe, traurige Lächeln in diesem Moment? Sie wusste nicht, wie es auf ihr Gesicht kam, aber es fühlte sich gut an. Das Wissen, dass Oliver ebenfalls schon einmal so etwas passiert war, nahm den Druck von ihrer Brust. Vielleicht war sie gar nicht so furchtbar, wie sie sich jetzt fühlte? Vielleicht war ihr Aussehen nicht der Grund, wieso Robert sie nicht wollte? War es einfach so, dass er nun mal keine Gefühle für sie hatte, weil er sie anders sah?

"Verloren und ungeliebt? Ja, das denke ich mir. Ich habe mich ewig gefragt, was ihr an mir nicht gepasst hat, ob ich nicht männlich genug war..." Er verstummte und biss sich auf die Lippe. Verdammt, warum wallte jetzt wieder dieses Gefühl auf? Es war doch schon so lange her und er hatte es doch überwunden geglaubt...

"Oh nein, du bist ein echter Kerl, das sehe ich mit einem Blick", grinste Sophia und nickte auch noch, "Deine damalige Verlobte muss blind gewesen sein." Zaghaft lächelte Oliver die Deutsche vor sich an. Die freie Hand fand einen Weg an ihren Rücken und strich sanft darüber. "Danke. nun komm, setze dich erst einmal hin, ich hole dir etwas zu trinken und ein Taschentuch." Er überlegte kurz und setzte dann hinzu: "Dein Kleid steht dir übrigens ganz ausgezeichnet. Ich hätte dich auf jeden Fall genommen." Dann eilte er mit roten Wangen aus dem Raum und ließ eine verdatterte Sophia zurück. "Eh..., danke", sagte sie in den leeren Raum hinein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Phase
2015-03-31T11:06:32+00:00 31.03.2015 13:06
Oha, die beiden Autoren scheinen ein Vergnügen an Klischees gefunden zu haben! Ich meine, zum Glück geht es mit Sophia (und Oliver) nun doch noch gut aus. Aber dass das Mädel so schnell einen Ersatzmann findet... xD Aber wenn man sich den bisherigen Verlauf der Story ansieht, haben Robert und Johnny wirklich gut die Kurve gekriegt!

Bei zwei Sätzen musste ich echt schmunzeln:
Das war wohl auch der Hauptgrund gewesen, weshalb sie sich damals gefunden hatten, denn sie hatte ihn gewollt.
Hoho, Vera? Du kannst doch nicht dem Mädel vorwerfen, was du selbst praktiziert hast? xD'

Ich habe mich ewig gefragt, was ihr an mir nicht gepasst hat, ob ich nicht männlich genug war...
Haha, ich hoffe Oliver kriegt das Kapitel nicht zu Gesicht. xDDDDDD


Ich bin wie immer sehr darauf gespannt, wie es weiter geht und wie sich alles entwickelt - immerhin scheint Enrico nicht allzu glücklich zu sein mit der Fortsetzung. :)
Die Geschichte ist immer wieder amüsant und ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  Marron
29.04.2015 16:38
Auch hier: Danke für den Kommi.
Ja, nun gut, ein oder zwei Klischees mussten rein, sonst wäre die Wende nix mehr geworden. *lach* Und ob Sophia Oliver so leicht an sich ranlässt, ist ja noch gar nicht klar, sie bedankt sich ja erst nur einmal. (Obwohl du schon Recht hast: Man kann riechen, in welche Richtung es mit den beiden gehen wird. ) Ein Hoch auf Johnny und robert, dass sie so kreativ waren! XD

Haha, das hatte ich beim Schreiben gar nicht so bedacht. Aber stimmt, das könnte man denken, wenn man's liest. Ich meinte eigentlich eher, dass vera ihren ganzen Charme benutzt hat und so ihren Mann zum Antrag "überredete". Ich denke nicht, dass sie dessen Freunde von ihm wegintregiert hat.

Och, Oliver wird dem guten Enrico schon noch was husten. Im Zweifelsfall können Robert und Johnny ja sagen, Enrico hätte das Kapitel selbst geschrieben und den Satz reingehauen. Das würde Oliver glatt glauben, denke ich. XD

Wie es sich weiterentwickelt, wird wohl noch etwas dauern - ich bin im Moment sehr eingespannt und möchte ja auch noch meinen Wettbewerbsbeitrag fertig bekommen. Mal sehen, wann ich zu dieser Story wieder komme.
Von:  KradNibeid
2015-03-26T18:40:44+00:00 26.03.2015 19:40
Woah. o____o


Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt, wie du / die anderen in der FF die Kurve gekriegt haben, dass einem die FF-Sophia auf einmal richtig... sympathsich wird. o___o


Ehrlich, ich hatte mir nicht vorstellen können, dass das überhaupt geht - sie ist einfach der perfekte Antagonist in dieser FF gewesen, aber jetzt wird sie richtig nachvollziehbar und überzeugend. echt toll gemacht!!
Ich hoffe, jetzt werden die Fans ihr auch nicht mehr so aufs Dach steigen. ><
Antwort von:  Marron
29.04.2015 16:30
Dankeschön für deinen Kommentar.
Hui, ich bin froh, dass diese Kapitel jetzt draußen ist. Es lauerte zusammen mit der Grundidee schon seit Wochen im Hirn herum und machte mich ganz kirre. Umso mehr freut es mich, dass es so gut ankommt. :)
Tja~ Robert will natürlich seiner Schwester helfen, da gibt der echt alles.

Sie sollte nämlich auch zuerst als die perfekte Antagonistin auftauchen, damit dieser Wendepunkt kommen kann. Immerhin musste auch sie einen Grund für ihre ganzen Handlungen haben (einen anderen als "Ich bin einfach böse!"), deshalb habe ich ihr eine solche Vorgeschichte verpasst.
Nun, die Fans werden es hoffentlich genauso sehen wie du und sie jetzt nicht mehr so anpöbeln. Hoffen wir nur, dass Enrico sie nicht nachher wieder verhunzt. XD


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